Streuobstwiesen in Dänemark
Die Tradition der Obstgärten in Dänemark beginnt um 1800. Pastor Bjerregaard, Geistlicher in Hjermind (1795-1855) und Jeremias Wøldike , Geistlicher in Ø. Hörnum (1860-1879) waren zwei Pioniere, die das Kultivieren dänischer Früchte lehrten. Um 1800 wurde die königliche Obstbaumschule gegründet, um den Obstbau zu verbessern. Dies passierte erst über 100 Jahre später, als die privaten Obstbaumschulen wie Mathiesen in Skælskør, Bøgh in Horsens und Brostrøm in Viborg mit einer großen Auswahl an Obst- und Beerenbäumen gegründet wurden.
Von 1800 bis um 1920 entstanden viele neue dänische Apfelsorten. Man ging davon aus, dass ein Samen von einem Apfel zu einem Apfelbaum führen würde, der identisch mit dem ursprünglichen Baum war, von dem der Samen stammte. Am bekanntesten sind die Sorten Filippa und Ingrid Marie. Um 1950 gab es in dänischen Obstgärten etwa 1.000 verschiedene Sorten. Zwischen 1900 und 1950 führte ein Anstieg im Apfelanbau zur Vernachlässigung anderer Obstarten wie Birne, Pflaume und Beerenfrüchte.
Der Tod für viele dänische Apfelsorten
Etwa im 1950 wurde in Dänemark die Entscheidung getroffen, die Zahl der Sorten auf etwa 20 zu verringern. Dies führte zum Verschwinden vieler Apfelsorten und damit auch zur abnehmenden Zahl von Obstgärten, die zwischen 1860 und den 20er Jahren des 20. Jh. gepflanzt wurden. Paradox war, dass kurz nach dieser Entscheidung Dänemark 10-15 neue Sorten aus den USA importierte, die bis in die 1970er Jahren breit angebaut wurden.
Nach dem Beitritt Dänemarks zur EWG im Jahr 1972 verursachte die Subventionen für die Entfernung von Obstbäumen einen weiteren Rückgang in der Gesamtzahl der Obstgärten. Nur wenige, größere Obstgärten konnten überleben, kleinere Obstgärten mit verschiedenen Obstsorten waren fast verschwunden.
In den vergangenen zehn Jahren wurde in Dänemark ein zunehmendes Interesse an älteren Apfelsorten beobachtet. Ein wachsender Markt zeigt die Nachfrage nach kleinen Obstgärten mit der Möglichkeit zum Selbstpflücken und/oder Direktvermarktung. Eine veränderte Obstbaukultur präsentiert wachsendes Interesse in Nischenproduktionen wie Obstwein, Most, Fruchtsirup und andere Verarbeitungsformen.
Globalisierung als Augenöffner
Zur gleichen Zeit wurden Versuche unternommen, mit der Produktion von einigen der Obstprodukten fortzusetzen, die vor 60-100 Jahren in Dänemark üblich waren.
Die zunehmende Globalisierung war ein Augenöffner, der die Dänen überzeugte, dass Obst sehr viel mehr bedeuten kann als nur frische Früchte. Dänemark ist auf dem Weg zu einem Weinland, wo die Verarbeitung von selbst angebautem Obst nicht mehr aus der Mode ist.
In den letzten 40-50 Jahren wurde die Produktion in großen Obstgärten praktiziert. In Dänemark sind Bio-Obstgärten ein relativ neues Konzept- also ein langsamer Starter. Das Wissen über die Pflege verschiedener Sorten ohne Spritzen ist noch begrenzt. In den letzten Jahren wurden nur wenige Plantagen, die frei von Insektizid- und Fungizid sind, eingeführt, unter denen Blomstergården und Dansk Landbrugsmuseum.